
Die Schweizer Armee durchlebt derzeit eine herausfordernde Phase. Der Rücktritt von Bundesrätin Viola Amherd, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), Korpskommandant Thomas Süssli, Chef der Armee, Korpskommandant Peter Merz, Kommandant der Luftwaffe, sowie von Christian Dussey, Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), hinterlässt eine spürbare Lücke in der sicherheitspolitischen Führung unseres Landes.
Zusätzlich stehen bedeutende Beschaffungsprojekte vor erheblichen Herausforderungen. Die besonders aufgrund der unkontrolliert wachsenden Bürokratie, Komplexität von Beschaffungsprojekten und unzähligen, durch die Politik auferlegten, Auflagen. Die unklare Budgetlage der Armee, bedingt durch wiederholte Anpassungen durch das Parlament, erschwert eine langfristige und stabile Planung.
Internationale Entwicklungen, insbesondere die unvorhersehbaren sicherheitspolitischen Entscheidungen der USA unter Donald Trump, können weitreichende Auswirkungen auf Europa und die Schweiz haben. Gerade in einer Zeit wachsender geopolitischer Unsicherheiten muss die Armee zusammenstehen, sich auf ihre Kernaufgabe der Landesverteidigung konzentrieren und die notwendige Unterstützung durch Politik und Bevölkerung erhalten – was trotz der angespannten Lage – noch immer nicht uneingeschränkt der Fall ist. Die Armee bleibt die letzte und einzige Sicherheitsreserve der Schweiz.
Mit der Wahl von Bundesrat Martin Pfister zum neuen Vorsteher des VBS beginnt eine neue Ära. Wir haben grössten Respekt vor der Herausforderung, die vor ihm liegt, und erwarten, dass er sich uneingeschränkt für die Armee einsetzt. Seine Aufgabe wird es sein, die Wichtigkeit der Armee der Bevölkerung klar zu vermitteln, stabile Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Armee zu schaffen und die Modernisierung der Armee entschieden voranzutreiben. Wir wünschen ihm viel Erfolg und Freude bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe.
100 Jahre AVIA Luftwaffe
Trotz aller Herausforderungen gibt es in diesem Jahr auch Anlass zur Feier: Die AVIA Luftwaffe begeht ihr 100-jähriges Jubiläum. Seit ihrer Gründung steht die AVIA für Fortschritt, Engagement und herausragenden Dienst im Sinne der Luftwaffe. Sie setzt sich mit Nachdruck für die Interessen der Offiziere ein, bietet fachkompetente Zweitmeinungen zu zentralen Themen und engagiert sich für eine effiziente Organisation in Bezug auf Personal, Ausrüstung, Ausbildung und Führung.
Im Rahmen dieses Jubiläums blicken wir nicht nur auf die Errungenschaften der letzten 100 Jahre zurück, sondern richten unseren Blick entschlossen in die Zukunft. Die AVIA wird sich auch weiterhin für eine starke und moderne Luftwaffe einsetzen, die als tragende Säule der Schweizer Sicherheitspolitik dient.
Ein besonderer Dank gilt Daniel Ruhier, der uns mit wertvollen Informationen über die Geschichte der AVIA versorgt hat. Sein Beitrag hilft uns, das reiche Erbe der AVIA zu bewahren und weiterzugeben.
Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Armee und insbesondere die Luftwaffe zusammensteht, sich auf ihre zentrale Aufgabe der Verteidigung ausrichtet und von der Politik sowie der Bevölkerung die nötige Unterstützung erhält. Nur so kann die Schweiz auf eine ungewisse Zukunft vorbereitet sein.
Auf eine starke und dynamische Zukunft unserer Luftwaffe!