Die Einsatzzentrale Luftverteidigung – Sie wachen über uns

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Die Überwachung unseres Luftraumes, der Schutz der Benutzer im Luftraum und der Schutz der Bewohner der Schweiz vor Gefahren aus der Luft obliegt der Luftwaffe. Dreh- und Angelpunkt dafür ist die Einsatzzentrale Luftverteidigung (EZ LUV) in Dübendorf. Dort steht den Mitarbeitern der skyguide und der Luftwaffe in einem als geheim eingestuften Raum das umfassende Luftlagebild in Echtzeit zur Verfügung. Das bedeutet, sie sind die Augen und Ohren des Schweizer Luftraumes. In Friedenszeiten werden die Einsätze zur Wahrung der Lufthoheit, einschliesslich des Luftpolizeidienstes (LPD), von diesem Standort geführt.

Chief Air Defense (CAD)

Der Mann der Stunde ist der Chief Air Defense. Er ist der Einsatzleiter in der EZ LUV und der taktische Kommandant. Seine Aufgaben sind in erster Linie, generell die täglichen Trainingsmissionen der Luftverteidigungsmittel der Schweizer Luftwaffe zu betreuen, Änderungen daran zu bewilligen (aus Meteo-, Personal- oder technischen Gründen) und die Operationen der Einsatzzentrale zu führen. Er hat die Befehlsgewalt über die Alarmrotte, ein Zweierverband bewaffneter F/A-18, welche innert 15 Minuten startbereit sind. Diese werden im Falle von luftpolizeilichen Notfällen (Hilfestellung oder Intervention bei Regelverletzungen) durch Alarmstart zum Einsatz gebracht. Sie werden unabhängig von Notlagen oder Notfällen zumeist einmal pro Tag zu Trainingseinsätzen befohlen. 

Der CAD in Koordination mit einem Tactical Fighter Controller.

Applications Management Operators (AMO)

FLORAKO ist das Schweizer Radarsystem für die Luftraumüberwachung der Militär- und Zivilluftfahrt. Es ist ein hochkomplexes System. Applications Management Operators (AMO) tragen die technische Verantwortung des täglichen Betriebes des Systems. Sie haben die Kontrolle und Übersicht über sämtliche Verbindungen und Sensoren, die Daten von Luftfahrzeugen in FLORAKO einspeisen, sowie die Server, die das System betreiben. Der AMO ist der technische Troubleshooter vor Ort im Kontrollraum.

Impressionen aus der Einsatz Zentrale Luftverteidung

Identification Operators und Track Monitors (IDO und TM)

Die Unterscheidung zwischen Freund und Feind ist für die Einsatzzentrale Luftverteidigung (EZ LUV) von entscheidender Bedeutung. Diese Arbeit obliegt den Identification Operators und Track Monitors (IDO und TM). Luftwaffenmitarbeitende garantieren diese Arbeiten seit rund 15 Jahren im 24-Stundenbetrieb, ununterbrochen jahrein-jahraus. Die vielbelächelten «Bürozeiten» der Luftwaffe sind seit langem keine Tatsache mehr.

Die IDOs und TMs sind Personen, welche für die sogenannte „Luftlageaufbereitung“ zuständig sind. Das bedeutet, sie lösen Konflikte, welche der Computer nicht zu lösen vermag. Konkret bereitet der Track Monitor eine Radar-Flugspur eines Flugobjektes qualitativ auf und der Identification Officer identifiziert das zur Luftspur gehörende Objekt. Im täglichen Friedensbetrieb müssen der IDO und  der TM lediglich ca. 1% des gesamten Flugverkehrs „händisch“ bearbeiten. 99% kann FLORAKO, das Schweizer Radarsystem zur Überwachung der Militär- und Zivilluftfahrt, automatisch identifizieren und klassifizieren. In einem Krisen- oder Verteidigungsfall ändert sich dieses Verhältnis drastisch.

Chief Intercept Director (CIND)

Der Chief Intercept Director steht dem Einsatzleiter (CAD) unter anderem in beratender Funktion zur Seite. Er ist ein Mitarbeiter des Flugsicherungsdienstleisters Skyguide und verantwortlich für die Flugsicherung und flugtaktische Führung all unserer Einsatzmittel der Luftverteidigung und der Luftpolizeidienst-Einsätze. Er ist der Fachvorgesetzte einer stattlichen Anzahl von Tactical Fighter Controllern.

Die Tactical Fighter Controller (TFC)

Die Tactical Fighter Controller (TFC) verfügen über dieselbe Grundausbildung wie Luftverkehrsleiter*innen der Zivilluftfahrt, besitzen aber eine taktische Zusatzausbildung um eigene und fremde Militärflugzeuge taktisch geschickt zum Einsatz im Luftraum, während des Einsatzes und zurück zur Homebase zu führen. Ausserdem übernehmen sie teilweise auch die Flugverkehrsleitung von zivilen Flugzeugen, welche durch militärische Trainingslufträume auf gewisse Flugplätze anfliegen wollen (zum Beispiel bei Instrumentenanflüge auf den Flugplatz Sion).

Der CIND im Gespräch mit zwei TFC’s

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